Mythor - 093 - Hexengewitter by Hoffmann Horst

Mythor - 093 - Hexengewitter by Hoffmann Horst

Autor:Hoffmann Horst
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-09-22T04:00:00+00:00


6.

Die Zaem hielt ihr Versprechen, so gut sie und die verbündeten Zaubermütter Zoud, Zanni, Zytha und Ziole es vermochten. Mit vereinten Kräften schufen sie von der Magie der Gegnerinnen freie Korridore, immer weitere Schneisen, in denen die versprengten Schiffe der Flotte sich sammeln und die Fahrt zum Hexenstern fortsetzen konnten. Für Zaem waren die erlittenen Verluste überschaubar, und sie wußte, daß die verbliebenen Schiffe und Ballons allemal ausreichten, um den Hexenstern im Sturm zu nehmen.

Dies verkündete sie ihren Dienerinnen in immer neuen Himmelsvisionen. Verirrte wurden zu den einzelnen Flottenteilen gelenkt, indem Zaem ihnen feurige Kugeln schickte, die ihnen den richtigen Weg wiesen. Auf gleiche Weise machte sie auf Kriegerinnen aufmerksam, die noch in den Fluten um ihr Leben kämpften. Eine jede wurde gebraucht, denn die Macht der Gegnerinnen war längst nicht erschöpft.

Sie zu beobachten, die Zeichen zu deuten, die auf einen neuen Angriff der Zahda und ihrer Verbündeten schließen ließen, erforderte fast ebensoviel Kraft und Aufmerksamkeit wie der Schutz der vordringenden Flotte. Sich dem einen voll zuwenden hieß, das andere vernachlässigen.

Unter diesen Umständen war es der Zaem nicht möglich, sich auch noch um das Schiff zu kümmern, das ihr einen Brocken jenes Himmelssteins zum Frostpalast bringen sollte, der in Ganzak eingeschlagen war, als der Hexenhammer das Großreich Singara vernichtete. Zaem wußte sehr wohl um die in dem Stein schlummernden Kräfte, und es war ihre Absicht gewesen, diese gegen die Gegnerinnen im Hexenrat der Zaubermütter einzusetzen. Nichts ahnen konnte sie hingegen von der Gefahr, die ein solcher Himmelsstein für einen anderen darstellte.

So verwandte sie ihre ganze Kraft darauf, ihre Flotte zum Ziel zu bringen und den Hexenstern für sich zu erobern, während die Zahda und deren Getreue darauf sannen, diesen Vormarsch erneut aufzuhalten und diesmal endgültig zum Stehen zu bringen.

Sie wollten nicht willkürlich das Leben von Tausenden und abertausenden von Kriegerinnen auslöschen. Vielmehr suchten sie nach Wegen, Zaems Heere weiter in die Irre zu führen oder in Fallen zu locken, aus denen es für sie kein Entrinnen gab. Ein verheerender magischer Schlag wäre ungleich leichter zu führen gewesen, doch sollten die Amazonen und Hexen nicht für die Verblendung derjenigen büßen, die sie in ihrem Haß und grenzenlosen Machthunger aufpeitschten - und ihre Ängste für sich nutzten.

So prallte Magie auf Magie in einer Weise, die dazu angetan war, die Kräfte aufzuheben, die die Welt selbst zusammenhielten. Das Hexengewitter tobte weiter auf einer noch höheren Ebene.

Und doch wußten die Zaubermütter um Zahda, daß sie den Sturm auf den Hexenstern nur aufhalten, nur Teile der gegnerischen Flotte außer Gefecht setzen konnten. Der Rest würde den Hexenstern erreichen, und es gab nur einen, der das Verderben dann noch abzuwenden, Fronjas Leben noch zu retten vermochte.

Doch von diesem einen erhielt die Zahda kein Lebenszeichen mehr.



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